Lauschtipp 102 von Thomas Schleiken : BACKYARD FAVOURITES von "The Red Vine Serenaders"
Bislang kannte man sie als "The Red Vine
Serenaders". Mit ihrer aktuellen CD erscheinen als Künstlernamen
jedoch die beiden Hauptakteure, Max de Bernardi und Veronic Sbergia. Wer die
beiden (oder das Trio, ergänzt durch Dario Polerani am Bass und
Piano) schon einmal live erlebt hat, wird sie sicherlich nicht
mehr vergessen können. Da ist zunächst das im Stile der 1950er
Jahre herausgeputze Äußere von Veronica. Da ist aber vor allem
auch die ungewöhnliche Besetzung mit Resonatorgitarre und
Ukulele (bzw. Waschbrett) und bisweilen Kazoo. Die Musik der
beiden ist stets mitreißend, ein Mix aus überwiegend
traditionellem Liedgut und Originals.
Das aktuelle Album "Backyard Favourites" ist
musikalisch rundum gelungen. Mixing und Mastering sind
vielleicht suboptimal. Musikalisch hören wir Klänge wie aus
einer vergangenen Zeit und doch modern. Wir hören 11 Tracks, die
wie aus einem Guß erscheinen. "The Candy Man" macht den Auftakt.
Sofort springt einen das Kazoo an und zaubert ein Lächeln ins
Gesicht. Eine wunderbare Nummer im getragenen Tempo. Es folgt
"I'm Waiting On You" und lässt Memphis Minnie lebendig werden.
Die Nummer 3 heißt "If You Want The Rainbow" und wird eröffnet
von Gesang und Bass. Der Song wurde 1928 von Annette Hanshaw
eingespielt. Eine schöne Nummer:Wenn Du den Regenbogen haben
willst, dann mußt Du den Regen schon ertragen müssen. "Es folgt
"Foggy River", eine alte Country Nummer, geschrieben von Red
Foly. Nummer 5 ist Big Bill Broonzy's "Good Liquor Gonna Carry
Me Down". Mit dem hier eingesetzten Piano fühlt man sich
unmittelbar in eine Szene irgendwo in einen Saloon
hineinversetzt. Das ist wirklich gelungenes Arrangement. Dann
kommt der "Praying Blues", ein getragee Bluesnummer, ganz ohne
Schnörkel vorgetragen. Die Mundharmonika ergänzt die Stimme sehr
stimmig. "Root Hog Or Die" ist die Nummer 7. Wir hören wieder
das Kazoo und fühlen uns spätestens beim Gitarrensolo an Gibsy
Swing a la Django Reinhardt erinnert. Das Stück wurde von
unzähligen Musikern eingespielt, unter anderem von June Carter
Cash. Die Numer 8 heißt "Rock Me". Hier wird nicht gerockt,
sondern ganz leger in den Swing eingeladen. Ja, der Fuß will
mit. "I Got Mine", eine schöne Nummer im klassischen Gewand,
wobei zur Abwechslung Max singt. "Sadie Green The Vamp Of New
Orleans", so lautet der vorletzte Song. Es ist ein
Jug-Band-Stück aus den 1920er Jahren, wobei wir hier anstelle
eines Jug den Bass hören. Das letzte Stück ist "Delta Bound",
eine schöne Duke Ellington Nummer.
Auch wenn ich als Betreiber eines Labels das
Artwork und die spärlichen Informationen des Didipacks dieser
Produktion grenzwertig finde. Musikalisch sind Veronica und Max
wieder wunderbar. Daher ist "Backyar Favourites" von Max de
Bernardi und Veronica Sbergia aus dem Jahr 2018 mein Lauschtipp
an Euch für den Jahresauftakt.
Thomas Schleiken
Hinter der Wallhecke 63
D-27777 Ganderkesee
Tel.: 0171/5231964
blindlemonrecords@t-online.de
blindlemonrecords.de
faceobook.com/BlindLemonRecords
Bislang kannte man sie als "The Red Vine
Serenaders". Mit ihrer aktuellen CD erscheinen als Künstlernamen
jedoch die beiden Hauptakteure, Max de Bernardi und Veronic Sbergia. Wer die
beiden (oder das Trio, ergänzt durch Dario Polerani am Bass und
Piano) schon einmal live erlebt hat, wird sie sicherlich nicht
mehr vergessen können. Da ist zunächst das im Stile der 1950er
Jahre herausgeputze Äußere von Veronica. Da ist aber vor allem
auch die ungewöhnliche Besetzung mit Resonatorgitarre und
Ukulele (bzw. Waschbrett) und bisweilen Kazoo. Die Musik der
beiden ist stets mitreißend, ein Mix aus überwiegend
traditionellem Liedgut und Originals.
Das aktuelle Album "Backyard Favourites" ist
musikalisch rundum gelungen. Mixing und Mastering sind
vielleicht suboptimal. Musikalisch hören wir Klänge wie aus
einer vergangenen Zeit und doch modern. Wir hören 11 Tracks, die
wie aus einem Guß erscheinen. "The Candy Man" macht den Auftakt.
Sofort springt einen das Kazoo an und zaubert ein Lächeln ins
Gesicht. Eine wunderbare Nummer im getragenen Tempo. Es folgt
"I'm Waiting On You" und lässt Memphis Minnie lebendig werden.
Die Nummer 3 heißt "If You Want The Rainbow" und wird eröffnet
von Gesang und Bass. Der Song wurde 1928 von Annette Hanshaw
eingespielt. Eine schöne Nummer:Wenn Du den Regenbogen haben
willst, dann mußt Du den Regen schon ertragen müssen. "Es folgt
"Foggy River", eine alte Country Nummer, geschrieben von Red
Foly. Nummer 5 ist Big Bill Broonzy's "Good Liquor Gonna Carry
Me Down". Mit dem hier eingesetzten Piano fühlt man sich
unmittelbar in eine Szene irgendwo in einen Saloon
hineinversetzt. Das ist wirklich gelungenes Arrangement. Dann
kommt der "Praying Blues", ein getragee Bluesnummer, ganz ohne
Schnörkel vorgetragen. Die Mundharmonika ergänzt die Stimme sehr
stimmig. "Root Hog Or Die" ist die Nummer 7. Wir hören wieder
das Kazoo und fühlen uns spätestens beim Gitarrensolo an Gibsy
Swing a la Django Reinhardt erinnert. Das Stück wurde von
unzähligen Musikern eingespielt, unter anderem von June Carter
Cash. Die Numer 8 heißt "Rock Me". Hier wird nicht gerockt,
sondern ganz leger in den Swing eingeladen. Ja, der Fuß will
mit. "I Got Mine", eine schöne Nummer im klassischen Gewand,
wobei zur Abwechslung Max singt. "Sadie Green The Vamp Of New
Orleans", so lautet der vorletzte Song. Es ist ein
Jug-Band-Stück aus den 1920er Jahren, wobei wir hier anstelle
eines Jug den Bass hören. Das letzte Stück ist "Delta Bound",
eine schöne Duke Ellington Nummer.
Auch wenn ich als Betreiber eines Labels das
Artwork und die spärlichen Informationen des Didipacks dieser
Produktion grenzwertig finde. Musikalisch sind Veronica und Max
wieder wunderbar. Daher ist "Backyar Favourites" von Max de
Bernardi und Veronica Sbergia aus dem Jahr 2018 mein Lauschtipp
an Euch für den Jahresauftakt.
Thomas Schleiken
Hinter der Wallhecke 63
D-27777 Ganderkesee
Tel.: 0171/5231964
blindlemonrecords@t-online.de
blindlemonrecords.de
faceobook.com/BlindLemonRecords
I Love The Life I Live, I Live The Life I Love (Muddy Waters)